Mittwoch, 18. März 2015

Zizek in Teheran (100)



Während ich mich zum Nehru drehe. Fällt mir ein: Hier ist der Elektrische. Gestorben. Vor dem Häuschen der Bibliothek der in der Sprache Teherans verfaßten Bücher. Eines elektrischen Todes. Auch diesbezüglich muß ich Dich nach oben verweisen. Scho wieda. Und wenn wir so wollen läßt sich. Si vous voulez. Nach-oben-verweisen durchaus doppeldeutig. Lesen. Wenn nicht tripeldeutig.

Du willst nicht – nach oben? Nein? Verwiesen werden? Gut. Dann ein Zitat (natürlich von oben):

Aber während ich sitzenbleibe, springt der Elektrische gleich wieder auf, und beginnt einen seltsamen Tanz. D.h. er rudert und zuckt mit den Armen, d.h. mit dem ganzen Körper. Und brüllt. Umgeben von blauen und grünen, zackigen Blitzen. Wie im Zeichentrickfilm.

Während ich mich zum Nehru drehe, bemerke ich, daß die Tür des Hauses des Vergessens. Des Häuschens. Das jetzt wie ein Flipperautomat ausschaut. Aufgeht. Quietschen. Und krächz.

Jemand tritt heraus.

Vor der Tür des Hauses des Vergessens. Steht Schirin.

Gut schaut sie nicht aus. Die Mörderin. So jung. Und schon Mörderin. Ihr Gesicht. Blutjung. Ihre Gesichtshaut ist anämisch. Ihr Blick. Geht ... mich schaut sie an.

„Was zum Teufel“, wird sie wohl denken, „hab ich getan.“

Hast Du den heutigen STANDARD gelesen (17. März 2015), LeserIn?

„Was zum Teufel“, sagte der kalifornisch-stämmige Multimillionär Robert Durst. Nach einem längeren Interview im Rahmen einer sechsteiligen Fernsehdokumentation. Über ihn.

„Was zum Teufel habe ich getan. Alle getötet. Ganz klar.“

Offenbar hatte er nicht bemerkt, daß das drahtlose Mikrofon immer noch eingeschaltet war, als er nach dem Interview die Toilettenanlagen aufsuchte.

Jetzt droht ihm die Todesstrafe. In Kalifornien. Haben die den elektrischen Stuhl?

Will zu ihr hin.
Sie steht weiterhin.

Will zu ihr hin. Gefolgt von Nehru.

Und sagen: Mörderin.

Wurscht, daß hinter mir der Geheimpolizist Nehru. Der Oberste Geheimpolizist vom ganzen Teheran aka M2. Steht. Solche Momente gibt es. Im Leben. Dazu braucht’s keinen Gott. Und womöglich nicht einmal den Großen Anderen. Des Herrn. Lacan.

Ich trete hin
Zur Schirin
Und sage:
Mör-de-rin

Sie sagt: Ich war’s nicht. Teilnahmslos. Und er ist ... außerdem ... eh nicht - da erst scheint sie Nehru zu bemerken. Der sich noch immer hinter mir aufhält. Da schweigt sie. Der sich noch immer. Hinter mir. Versteckt sich. Der Oberste. Herr Geheimpolizist. Wie ein Kind.

wird fortgesetzt

Sonntag, 15. März 2015

Zizek in Teheran (99)



Und, LeserIn, beachte, wie ich oben „im Begriff“ hinstelle. Ich war, sage ich

im Begriff,

das Haus des Vergessens zu betreten.

Im Begriff

bin ich steckengeblieben.

Hinter mir. Steckengeblieben. Ist Nehru. Den gibt es ja. Von wegen angelegt und nicht eingelöst. Ja auch noch.

Daß ich ins Haus. Ins Häuschen. Des Vergessens der Bibliothek der in der Sprache Teherans verfaßten Bücher des Internats Islamischer Mädchen hineinwill. Hab ich eh schon gesagt. Hineinwollte.

Jetzt ist aber die Zeit stehen geblieben. Stecken-.
Nach.
Denk.
Pause.

Wenn Sie eine Sekunde nachdenken, sagte Adorno. Pflegte Adorno seine Studentinnen. Seinen StudentInnen. Zu sagen. In den Vorlesungen. Gegen deren Publikation er sich immer wehrte. Aber sie wurden. Natürlich. Am besten ich stecke. Ich setze. Erst mal Nehru. Unter die. Trockenhaube. Mit den Elektroden. Des BCI. Das wird ihn und mich vor allem von seinem Blasphemieen befreien.

Blasphemieren
Masturbieren
Masterbier

BCI - hast es schon wieder vergessen? Brain-Computer-Interface. Siehe auch oben.

Während ich mich zum Nehru drehe. Fällt mir ein: Hier ist der Elektrische. Gestorben. Vor dem Häuschen der Bibliothek der in der Sprache Teherans verfaßten Bücher. Eines elektrischen Todes. Auch diesbezüglich muß ich Dich nach oben verweisen. Scho wieda. Und wenn wir so wollen läßt sich. Si vous voulez Nach-oben-verweisen durchaus doppeldeutig. Lesen. Wenn nicht tripeldeutig.

Du willst nicht – nach oben? Nein? Verwiesen werden? Gut. Dann ein Zitat (von oben):

Aber während ich sitzenbleibe, springt der Elektrische gleich wieder auf, und beginnt einen seltsamen Tanz. D.h. er rudert und zuckt mit den Armen, d.h. mit dem ganzen Körper. Und brüllt. Umgeben von blauen und grünen, zackigen Blitzen. Wie im Zeichentrickfilm.

wird fortgesetzt

Donnerstag, 12. März 2015

Zizek in Teheran (98)



Auch drinnen sind Lichter. Und leuchten. Von innen nach außen. Wie die Lichter der Gesichter. In Büchners Lenz. Von Innen nach Außen. Wie sich Hegel. Der Poet. Der verhinderte. Die Erscheinung vorgestellt hat. Als Licht. Welches das Wesen. Von Innen. Aus-. Und abstrahlt. Nach Außen.

Wie zuletzt. Der Fluß. Der Zeit. Ins Stocken gerät. Hast eh gemerkt. Nein? Jetzt aber. Time Stop.

Fünf Meter vom Haus des Vergessens, oder sagen wir zehn, der Bibliothek der in der Sprache Teherans verfaßten Bücher entfernt. Stehe ich. Jenes Hauses, oder Häuschens eigentlich. Das leuchtet. Bunt. Und blinkt. Und hör einmal. Wie es quietscht und surrt. Und brummt. Und summt. Elektrisch. Mechanisch. Das Haus des Vergessens: akustisch und optisch: ein Flipper-Automat. Der Siebziger Jahre.

Ich bin
im Begriff,

resp. war, in dieses Häuschen zu treten, des Vergessens der Bibliothek der in der Sprache Teherans verfaßten Bücher des Internats Islamischer Mädchen, um, wie der Name schon sagt, zu vergessen:

Um zu vergessen ... Und was? The whole story. Die Blasphemie. Des Nehru. Nehru selbst. Aka M2. Den Gefängnisarzt. Seine Impotenz. Und Namwar. Die Polizeiambulanz. Die Snack. Shirin. Und nicht zu vergessen: Die Schrift! Und last not least Narges. Erinnerst Du Dich? Die Narzisse. Und last not least: Den Elektrischen nicht zu vergessen. Nein, den nicht. Und: Hadi Fuladi! Diesen ganzen Roman. Zu vergessen. All die ausgelegten (sagt man das LeserIn? Auslegen? Einen Faden?) und nicht wieder aufgenommenen. Fäden. Und Ingeborg! Ausgelegt und nicht aufgenommen.

Angelegt und nicht eingelöst.

Und beachte wie ich oben „im Begriff“ hinstelle. Ich war

im Begriff,

sage ich, das Haus des Vergessens zu betreten.

Im Begriff

– bin ich steckengeblieben. Sind wir -.

wird fortgesetzt

Sonntag, 8. März 2015

Zizek in Teheran (97)



Blasphemieren
Masturbieren
Masterbier

Von Mädchen. Weit und breit keine Spur. Islamischen oder sonst wie. Gearteten. Das Häuschen der Bibliothek der in der Sprache Teherans verfaßten Bücher. Steht. Noch immer.

Mit in der Sprache Teherans verfaßten sind: Nicht nur die in der Sprache Teherans verfaßten. Sondern auch die in die Sprache Teherans übersetzten gemeint. Wie: Die Nonne von Diderot.

Dies Häuschen der Bibliothek der in der Sprache Teherans verfaßten hat sich ebenfalls verändert, oder wirkt: Bunte. Lichter. An der Außenmauer. Gelb, rot, blau, orange. Grün. Die Blinken.

Täusch ich mich? Oder hatte das Häuschen/Wunderbare Fenstervermehrung/ schon letztens drei Fenster? Oder, schau mal oben nach, LeserIn. Eh nur eins?

Die Fenstergläser sind ebenfalls bunt.
              Das ist jedenfalls neu.
Genauer: Auf den Gläsern: Große, bunte, geometrische Flächen. Gelb, rot, blau. Kein Grün allerdings. Orange.

À la

Glasmalerei.

Im weitesten Sinn. Zwar nicht Kirchen- , ist das jetzt aber eine Art Schrein? Für den Elektrischen?

Auch drinnen sind Lichter. Und leuchten. Von innen nach außen. Wie die Lichter der Gesichter. In Büchners Lenz. Von Innen nach Außen. Wie sich Hegel. Der Poet. Der verhinderte. Die Erscheinung vorgestellt hat. Als Licht. Welches das Wesen. Von Innen. Aus- und abstrahlt. Nach Außen.

wird fortgesetzt

Freitag, 6. März 2015

Zizek in Teheran (96)



Ohne zu denken. Agieren statt reflektieren. Mein Motto. Der Schul-Psychoanalyse. Zum Trotz. Lauf. Ohne zu denken. Zum. Lauf.

Haus des Vergessens der Bibliothek der in der Sprache Teherans verfaßten Bücher des Internats Islamischer Mädchen.

Ehemals Deutsche Schule Teheran.

Wohin sonst.

Den Haupteingang meide ich. Wie - siehe oben – schon letztens. Um am Seiteneingang zu warten. Daß ein Wunder geschieht. Sesam öffne Dich und heraus treten zwei. Islamische Mädchen. Voller ... Nein, LeserIn. Das steht oben. Lauf. Aber jetzt. Ist jetzt.

Das Tor in der Mauer des Internats Islamischer Mädchen. Geht nicht auf. Weißt eh. Das haben Tore in Mauern an sich. Zumal in Romanen. Daß sie nicht aufgehen. Schwer zumindest. Mein Verfolger steht auch. Hinter mir. Natürlich. Und hechelt. Unsportlich mag ich sein. Klettern kann ich.

Eigentlich. Ist das Gelände auf dem sich das Internat Islamischer Mädchen befindet. Sagte ich es schon? Eigentlich ein Park. Jetzt aber ist es, how shall I put it, oder wirkt: verändert. Als sei das Internat unbewohnt. Menschen-, resp. mädchenleer. Wie traurig.

Ist da jemand?

Natürlich. Mein Verfolger. Seufzt. Mir. Heiße, blasphemische Luft in den Nacken. Hat. Scheints. Die Sprache verloren. Vor lauter

Blasphemieren

klingt wie
Masturbieren

Master-Beer.

Blasphemieren
Masturbieren
Meisterbier

wird fortgesetzt