Sonntag, 25. September 2011

Einmal sagte der rechte Abschaum
Daham statt Islam

Da sagten meine linken Freunde

Islam ist nicht unser Feind!

(Und auch

Und gerade

Die FeministInnen

Unter ihnen)

Vielmehr

Eigentlich

Unser Freund
!


Und im übrigen

Gibt es ihn nicht

DEN Islam
!


Ich wollte sagen

Und sagte es doch nicht

War da nicht einer

Der sagte etwas von


Kreatur

Und

Seufzer

Und

Opium

Und

Volk

Aber seine Bücher finde ich nicht

Im Internet nicht

Und nicht in der Stadt

Und die Erinnerung, Ach,

Betrügt mich seit Jahren

Vielleicht

War alles

Ganz anders


Ungewiss ist

Was wäre

Hätte der Abschaum

Erdäpfelsalat statt Patriarchat

Gesagt

Ob dann meine linken Freunde

(Und auch

Und gerade

Die FeministInnen

Unter ihnen)

Das Patriarchat ist nicht unser Feind!

Gesagt hätten

Und gesagt hätten

Im übrigen gibt es das gar nicht

DAS Patriarchat
?


Zumalia

Bin ich Rassist

Wenn ich sage

Ich hasse die Österreicher



Warum bricht ihm aber

Das Herz

Wenn er die Österreicher ohnehin hasst

Wenn im 13 A sich niemand neben ihn setzt



Zumal wenn er unrasiert ist

Zumal er eh Platzangst hat

Zumal er als Unrasierter nicht schlimmer ausschaut

Zumal vielleicht weniger schlimm



Zumal er Österreicher neben sich

Rein körperlich schon

Nicht aushalten würde


Zumal

Zumal

Er kommt aus Zumalia


Wenn ich aber

Ich hasse Österreich sage

Weniger rassistisch

Oder: Die Österreicher stinken aus dem Gesicht

Sag lieber nix



Aber eines muß man schon sagen

Je ausgedehnter der Hass

Desto weniger

Ist der Hassende Rassist

Ich hasse die Österreicher - Rassist

Ich hasse die Europäer – kein Rassist

Und schon gar nicht sind diejenigen Rassisten, die sagen

Ich hasse die Amerikaner

(Sondern Anti-Imperialisten)



Am besten: Alle Menschen san ma zwider, I mechts in die Goschn haun



Es gilt auch das Umgekehrte

Je weniger man hasst, desto weniger ist man Rassist

Beispielweise

Ich hasse alle Österreicher – Rassist

Ich hasse alle Wiener - kein Rassist

Ich hasse Dich

Und mich

Na eben



Epilog – oder Weitere Möglichkeiten, die da wären:


Alle Frauen

Alle Männer

Gott

Die Welt

A propos Gott

Wenn ich im 13A auf einmal aufstehe

Nach Absolvierung eines Kurses am liturgischen Institut
versteht sich

und den Hass gegen Österreich predige

Zum Abschluß sprechen wir

Oder singen

Gemeinsam und innig

Das Kollektengebet
http://de.wikipedia.org/wiki/Oration

Donnerstag, 22. September 2011

"I'm starting to think, that the Left might actually be right." (Charles Moore, The Daily Telegraph)


Einmal waren die Linken links

Und die Rechten rechts.

Später wurden die Linken immer rechter.

Da sagten die Rechten: "Die Linken haben recht!"

Wie recht sie hatten.


Samstag, 3. September 2011

Wunderland 30








Masturbations-Gutschein


„Das Gebäude, durch das die Professorin und Teheraner Feministin uns führte, beeindruckte mich. Ich beschloß Architekt zu werden. Seit meiner Einlieferung hatte ich nacheinander Musiker, Komponist - und unter dem Eindruck der Professorin und Teheraner Feministin – Feminist werden wollen“. Ich fragte mich, ob der Junge, wenn er Teheraner Feministin sagte, eine Feministin meinte, die zufällig aus Teheran stammt, oder ob sich der Teheraner Feminismus vom Feminismus der Deutschsprachigen Berge unterscheide.

„Während uns die Professorin und Teheraner Feministin durch das Gebäude führte, erzählte sie uns die Geschichte des Instituts. Schon vor der Revolution hatte sich ein Zirkel von Sexologen, Soziologen und Psychoanalytikern über einen Widerspruch in der Religion Teherans Gedanken gemacht. Auf der einen Seite, so die Professorin und Feministin, scheint die Religion Teherans den Sex zu verdammen, ja austrotten zu wollen“, der Junge wandte sich an mich, „seit der Revolution wurden Hunderttausende in Teheran wegen sexueller Delikte verhaftet, interniert, angeklagt, gefoltert, vergewaltigt, gehenkt. Und sei es wegen Verstößen gegen die Bekleidungsvorschriften. Auf der anderen Seite sei die Teheraner Religion von Sexualität durchtränkt wie keine andere, so die Professorin und Teheraner Feministin, deshalb müsse man den Begründer der Religion Teherans einen Triebtheoretiker nennen. Triebtäter, sagte das Mädchen. Bekannt seien, so die Professorin, ohne auf den Triebtäter des Mädchens überhaupt einzugehen, bekannt seien die Anleitungen für alle Arten des sexuellen Verkehrs in Teheraner theologischen Werken“. „Anleitungen für alle Arten des sexuellen Verkehrs“, sagte der Feine, „heißt im Übrigen das bekannteste Werk des bekanntesten Theologen Teherans, Ali Jalali“. Es war, seit der Junge vom Klo zurück war, das erste Mal, daß der Feine überhaupt etwas sagte. Der Junge sah ihn nicht an.

„Nach der Revolution, als die Faschisten sich nicht nur politischer Gruppen, sondern auch Künstlern und Wissenschaftlern aller Art zu entledigen begannen, hatten sich die Mitglieder jenes Zirkels im Lager wiedergefunden, und um dem besagten Widerspruch in der Religion Teherans nachzugehen, gründeten sie, unter der Federführung der Professorin und Feministin, das Teheraner Institut für Teheraner Religionssexologie.

Sagte ich schon, daß das Lager, resp. das Gelände des Lagers vor der Revolution jener Glaubensgemeinschaft gehörte, die seit der Revolution von den Faschisten verfolgt wird? Die Glaubensgemeinschaft hatte das Gelände und dessen Gebäude als eine Sommerschule für ihre jüngeren AnhängerInnen benützt. Nach und nach hätte die Sommerschule in eine Universität umgewandelt werden sollen. Auch das futuristische und weiße Gebäude, in dem das Teheraner Institut für Religionssexologie untergebracht war, hatten die“, der Junge wandte sich an mich, „in Teheran als progressiv und sehr gebildet geltenden AnhängerInnen jener Glaubensgemeinschaft errichtet.

Die Gründung des Teheraner Instituts für Teheraner Religionssexologie schien den WissenschaftlerInnen des Zirkels, die sich im Lager wiedergefunden hatten, umso dringlicher. Nach der Revolution herrschte ein sexuell repressives Regime über eine sexuell, so die Professorin, hyperaktive Gesellschaft, was nach Auffassung der Religionssexologen - wenn für das sexuelle Problem der Religion Teherans keine Lösung gefunden werden konnte - zu einer Katastrophen führen mußte.
Die ReligionssexologInnen hatten nun die These entwickelt, daß die Lösung des sexuellen Problems der Religion Teherans in der Religion Teherans selbst liege. Ausgehend von dem besagten Widerspruch zwischen den sexualfeindlichen und den sexualfreundlichen – oder, wie die Professorin sich ausdrückte, perversen - Elementen in der Teheraner Religion, war den Religionssexologen aufgefallen, daß unter bestimmten Umständen bestimmte Akte, die der Religion Teherans im allgemeinen als verboten und anstößig gelten, von der Religion Teherans selbst auf einmal als erlaubt, ja als heilig angesehen werden. Zum Beispiel die Tempel-Masturbation“. Der Junge wandte sich an mich. „Es gibt zwar in der Religion Teherans keine Tempel, nur Bethäuser, dennoch hat sich bei uns in den Deutschsprachigen Bergen der Ausdruck Tempel-Masturbation eingebürgert. Die Masturbation ist in der Teheraner Religion streng verboten, und Masturbierenden Teheranern, sofern sie AnhängerInnen der Religion Teherans sind, droht die Todesstrafe, resp. die Hölle. Jedoch können junge Teheraner Männer gegen Entrichtung einer Summe an Institutionen des Klerus Masturbations-Gutscheine erwerben. Deren Besitz berechtigt für einen – der Höhe der entrichteten Summe proportionalen – Zeitraum zur Masturbation, sofern diese vom Rezitieren bestimmter Passagen der heiligen Texte der Religion Teherans begleitet wird. Rezitation und begleitende Masturbation werden in der Regel in einem Bethaus und in Anwesenheit von Geistlichen absolviert, gerne aber auch zuhause.

wird fortgesetzt